KDL

KDL (Haupteingang zum Regiment, Beschreibung)
Dieses Gebäude wurde zu meiner Zeit 1972 gerade errichtet/modernisiert. Vorher stand da an gleicher Stelle oder gegenüber ein Provisorium. An diesem Neubau lag der Einlass für  das Personal der Kaserne. Berufssoldaten, Zivilangestellte, Urlauber, Ausgänger mussten da raus und rein, z. T. auch Dienst-PKW- Verkehr.
Rechts im Gebäude lag der Besucherraum.  Die Besucher mussten sich an dem Fenster melden, wurden registriert, und in diesen Raum geführt, dessen Tür war hinter dem Posten, also schon in der Kaserne. Bevor der Bau fertig war oder erweitert wurde, gab es im KDL keinen Besucherraum. Der befand sich im Block IV in etwa dort  wo die Straße vom KDL auf diesen traf. Das Problem war, dass jedesmal ein Soldat die Besucher dort hinbringen und auch wieder abholen musste. 
Der Besucherraum war recht groß, er sollte ja für die Angehörigen der Soldaten ein bisschen repräsentativ sein, da kamen ja ganze Familien mit Kindern. Die Besucher wurden an einem Schalter registriert und dann wurde die Einheit des zu Besuchenden angerufen, wenn der dann anwesend und abkömmlich war, erschien der dann auch. Manche von uns wussten ja, ob Besuch kommt. Manche nicht, wenn spontan jemand auf Rügenbesuch war. Besuchszeiten waren aber in der Regel am Abend und am Wochenende. Ob es da feste Zeiten gab, weiß ich aber nicht mehr.
Bei mir auf dem Zimmer war einer aus Stralsund, dem seine Sippe mit Anhang stand ständig auf der Matte, ging dem schon auf den Keks. Immerhin brachten die immer was mit für uns alle :-) .  Auch "angepiste Ehefrauen" versuchten da schon mal tagsüber ihren Supergatten zu erreichen. In einem Fall in meiner Kompanie wurde die sogar ins Kasernengelände bis zur Kompanie geführt und zur Aussprache gelassen.
Ich habe da 2-3 mal Wache gestanden. Tagsüber belastend, da man nicht genau wusste, wen man durchlassen sollte. Im Wachraum waren Muster von ca. 20 Ausweisen und Passierscheinen von den Ein- u. Auslassberechtigten ausgehängt. Konnte ich mir aber nicht merken. Wer Offizier war habe ich durchgelassen, manchmal kam die Beschwerde, dass ich die nicht richtig kontrolliert habe obwohl ich die kannte, den meisten war das aber egal. Kannte ich doch nur Urlaubsscheine und Ausgangskarten der Soldaten näher. Zu den  Zeiten, wo Ausgänger aus Binz mit dem letzten Zug ankamen, 0:30 Uhr, bzw. Urlauber über Stralsund/Bergen 2:00 Uhr, waren sowieso andere hochkarätige Kontrolletis anwesend.
Der Versorgungsverkehr mit LKW ging nicht über das KDL, sondern über den "Park" (LKW-Durchlass für Zivil und NVA Fahrzeuge.).
Eine Einheit vom MSR stellte also hier die Wache für 24- Stunden. Dann kam die nächste Einheit, die Ablösung. Das KDL war somit auch ein "Wachgebäude- Wache" bei dem der Ein- u. Auslass nach bestimmten Regeln erfolgte. Der KDL war aber nicht der Aufenthaltsraum der eigentlichen Objektwache. Diese bewachte auf den Postentürmen und  Postenbereichen entlang vom Außenzaun das Kasernengelände und den Fahrzeugpark. Neben der Objektwache gab es noch die Munitionswache, deren Posten wurden mit LKW dorthin gefahren.
Im Sommer gab es noch so eine Art Kontrollposten auf der Straße Richtung Bergen. Richtung Mukran hatten die Fallis so einen und in Richtung Binz die TUS. Man wollte wohl etwas den Verkehr und die Urlauber überwachen. Im Winter gabs das nicht. Die Straßen waren ja öffentlich. In den 80-zigern, beim Bau des Hafen Mukran war das anders, da waren die Straßen gesperrt, von Binz nach Sassnitz msste man über Bergen fahren, soweit ich das noch weis.
So ein KDL war nach außen hin das Vorzeigeschild der Kaserne. Das Außenrevier musste immer piko-bello sein. Davor waren für jeden Besucher, ob Zivilist oder Militär, sichtbar die großen Aufsteller mit den Parolen und Bildern der Soldaten. Zu meiner Zeit war es "Wachsam & Gefechtsbereit zu jeder Zeit".  Wir deuteten das um in "schlafsam & geschlechtsbereit zu jeder Zeit" Auch der Regimentskommandeur wurde da mit Dienstwagen durchgefahren, falls nicht mal höhere Dienstgrade von der Division aus Schwerin kamen, wüsste ich nicht warum da eine "Ehrenwache stehen sollte. Vielleicht am "Tag der NVA" oder am 1. Mai, 7. Oktober, da kamen ja auch Schulklassen, Veteranen, Waffenbrüder, Vertreter der Arbeiter & Bauern, GST, Parteigrößen, Massenorganisationen, da fand auch immer ein Regimentsappell statt.

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